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2. August 2010 1 02 /08 /August /2010 05:43

Das letzte Wochenende in Beijing begann mit einem leckeren Abschieds-Barbecue mit Lisa, Christopher, Jen, Marion und Kathirn am Freitag. Für mich sind Barbecues generell immer ein Highlight weil ausnahmsweise das Essen mal nicht von Sojasoße dominiert wird! ;-)

Nach der Arbeit bin ich noch schnell in den Supermarkt gelaufen um ein bisschen Fleisch zu kaufen. Da ich aber immer noch nicht die chinesischen Schriftzeichen „Rind“, „Schwein“, „Hühnchen“, „Hund“, „Katze“, „Maus“ (oder was auch immer sonst für ein Fleisch) auseinanderhalten bzw. besser gesagt identifizieren kann, griff ich bis dato immer auf die eingefrorenen Hühnchenspieße zurück. Wie das Schicksal so spielt, waren eben diese Spieße ausverkauft und ich war in einer Zwickmühle! ;-) Ich hatte die Wahl zwischen abgepackten, nicht-identifizierbarem Fleisch, oder aber wahlweise Entenhals-Spieße oder hnerfüße – Hilfe! ;-)

Ich entschloss mich mutig für das abgepackte Fleisch, kaufte aber als „Rettung“ noch zwei Maiskolben...! Beim Grillen stellte sich heraus, dass das Fleisch nach Pute/Hähnchen aussah und auch danach schmeckte. Uff, Glück gehabt. Ich dachte zwar, dass ich Schwein gekauft hätte, aber was solls. Dass aber auch viele andere Fleischsorten, die ich im Laufe der Zeit hier in China probiert habe auch nach Geflügel schmecken, ist mir erst im nachhinein eingefallen...:-) Naja, es war lecker und ich will nicht wissen, was es wirklich war!


Am Samstag traf ich mich wieder mit Lisa. Wir genossen einen gemütlichen Nachmittag im Sanlitun Village mit Kaffeetrinken, Eisessen und einer letzten Mani- und Pediküre im Yashow – herrlich!


 

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Der Sonntag stand ganz im Sinne von „Was hab ich noch nicht gesehen? Was muss ich mir noch ansehen?“ So setzte ich mich ins Taxi und fuhr zu dem Tempelkloster Wuta Si (auf deutsch Diamantthronpagode). Das Kloster wurde im Auftrag von Zhu Di (Kaiser Yongle), der auch die Verbotene Stadt errichten ließ und dessen Grabstätte (Ming Tombs) ich besucht habe, während der Ming Dynastie gebaut. Ein indischer Mönch schenkte dem damaligen Kaiser fünf goldene Buddhafiguren. Als „würdige Behausung“ ließ Yongle das „Fünf Pagoden Kloster“ bauen. Heute steht allerdings nur noch die Pagode von 1473. 


Als ich „irgendwo im nirgendwo“ ankam, war ich sehr überrascht. Ich hatte einen Ort in China gefunden, wo man allein sein kann! Nur fünf verirrte Chinesen, ein Wachmann und ich waren in dem Tempelkloster. Fast schon ein bisschen surreal! ;-) Allerdings muss ich leider sagen, dass ich dem Reiseführer („das älteste und zugleich kunsthistorisch bedeutendste Exemplar im ganzen Land“) nur bedingt zustimmen kann. Die Bauart war wirklich schön und die in den Sockel eingemeißelten Buddhas waren sehr interessant anzusehen, aber der Rest war recht eintönig. Besonders da der Aufgang auf den Pagodensockel gesperrt war und die Beschriftungen nur in chinesisch vorlagen. 

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Um die Pagode herum war ein Steinmetzmuseum aufgebaut. Hier wurden viele Steintafeln mit chinesischen Gedichten usw. ausgestellt. Auch diese waren nett anzusehen, aber ohne Chinesischkenntnisse auch schnell eintönig. Für mich waren die Tiere auf dessen Rücken die Steintafeln thronten lustiger, da sie Teilweise wilde Mixe aus Schildkröten, Tiger und anderen Tieren waren. ;-) 


Nach dem Wuta Si Tempelkloster beschloss ich noch den alten Sommerpalast zu besuchen. Mit Tim war ich schon in dem (neuem) Sommerpalast, welcher wirklich wunderschön um einen großen See angelegt war. Der alte Palast Yuanming Yuan ("Garten der Vollkommenheit und des Lichts") ist, wie der Name schon sagt, vielmehr eine große Gartenanlage als ein Palast. 1709 ließ der Kaiser Kangxi den Palast aus Pavilions, Hallen und Toren zusammen mit künstlichen Seen und Gräben erbauen. Seit jeher wurde der Palast stets ausgebaut. Sogar eine europäische Anlage, welche als Reichtums- und Machtdemonstration dienen sollte, ziert den Sommerpalast. Der Palast wurde aber im Zuge des Zweiten Opiumkrieges (1856-60) von europäischen Truppen besetzt, geplündert und schließlich zerstört. Heute stehen noch die Ruinen der europäischen Anlage, was ein richtiger Besuchermagnet für die Chinesen ist. 

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Während meines Spaziergangs durch die (immer noch mit Seen und wunderschönen Seerosen gespickte Anlage) wurde ich umringt von roten-Kappi-tragenden-Touristengruppen, Familienausflügen mit Omchen und Tantchen sowie Schulklassen. ;-) Mein persönliches Highlight waren allerdings nicht die Ruinen oder die Seerosen, sondern der Irrgarten! Dieser Irrgarten war noch perfekt erhalten und es heißt früher mussten sich die Hofdamen durch das Labyrinth zum Kaiser finden. Sich also den Besuch beim Kaiser „verdienen“! ;-) Nach ein paar Sackgassen und ein paar Richtungwechsel hatte auch ich ins Innere des Irrgartens gefunden und konnte eine kleine Pause im Schatten des Pavillons machen. Von hier konnte man auch gut die Leute im Labyrinth beobachten. Wirklich ein Spaß und nicht so einfach wie ich dachte! ;-) 

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Am Abend begann ich vorsichtig mit dem Kofferpacken und habe bemerkt, dass ich irgendwie zu kleine Koffer und zu viele Sachen habe ;-) Naja, notfalls wird sich auf den Koffer gesetzt und dann geht er schon zu ;-) 


Viele Gruesse (noch aus China!) 

Kim

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